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22.07.2024: Hitzewelle und Waldbrand: Katastrophenschutz probt Ernstfall


Kreis Segeberg. Eine wochenlange Hitzewelle hat die Wälder und Wiesen ausgedörrt. Seit mehreren Tagen kratzt das Thermometer an der 40-Grad-Marke. Die Bevölkerung sehnt sich nach Abkühlung, entsprechend angespannt ist die Stimmung der Menschen. Alles beginnt, als ein Autounfall ein Feuer verursacht, das sich in der Nähe eines Waldgebietes schnell nach Norden ausdehnt. Stromtrassen und eine Autobahn sind bedroht. Erste Dörfer müssen evakuiert werden. Die immer größer werdende Feuerwalze bahnt sich ihren Weg. Trink- und Löschwasser werden knapp. Ein Militärkonvoi mit explosiver Ladung kommt vor einer zusammengestürzten Autobahnbrücke zum Stehen. Dann fällt auch noch der Strom aus…

So beginnen Hollywood-Blockbuster, aber auch in der Realität mehren sich in Deutschland die Großschadensfälle nach Extremwetterereignissen. Deshalb probt der Katastrophenschutzstab des Kreises Segeberg einmal jährlich Szenarien wie dieses. Kürzlich war es wieder soweit: Drei Tage lang übten Mitarbeiter*innen der Kreisverwaltung sowie Fachberater*innen von Bundes- und Landespolizei, Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz (DRK), Rettungsdienst, Technischem Hilfswerk (THW), Bundeswehr und der Psychosozialen Notfallversorgung was zu tun ist, wenn es zu einer Hitzewelle mitsamt Großfeuer und Blackout kommt. Auch Landrat Jan Peter Schröder nahm als Katastrophenabwehrleiter an der Übung teil – genauso wie seine Stellvertreter Torsten Kowitz und Martin Ahrens. Insgesamt waren rund 38 Frauen und Männer in verschiedenen Positionen im Einsatz.

Zusätzlich wurde die Übungsrunde an einem Vormittag um die Mitarbeiter*innen des zehnköpfigen Verwaltungsstabs erweitert. Im Krisen- oder Katastrophenfall setzen sie die Entscheidungen des Führungsstabes (FüStab) um und halten den Betrieb der Kreisverwaltung am Laufen.

Der FüStab, auch Katastrophenschutzstab genannt, kam für die Übung in den Stabsräumen der Kreisfeuerwehrzentrale in Bad Segeberg zusammen. Von hier aus koordinierte und lenkte er den fiktiven Einsatz der Kräfte. Der Verwaltungsstab traf sich in der Rosenstraße in Bad Segeberg. So wäre es auch im wirklichen Ernstfall.

Folgende Bereiche gehören zum Stab:

  • Sachgebiet S1 – Personal/Innerer Dienst
  • Sachgebiet S2 – Lage
  • Sachgebiet S3 – Einsatz
  • Sachgebiet S4 – Versorgung
  • Sachgebiet S5 – Presse- und Medienarbeit
  • Sachgebiet S6 – Information und Kommunikation

Landrat Jan Peter Schröder: "Mit Blick auf die Überschwemmungen in den vergangenen Monaten in ganz Deutschland und den noch kommenden heißen Sommerwochen müssen wir eines festhalten: Der menschengemachte Klimawandel ist da und er stellt uns vor immer größer werdende Aufgaben. Die Übung hat uns allen im Team gezeigt, dass wir für den Ernstfall gut aufgestellt sind. Es haben sich in den vergangenen Jahren bereits Routinen entwickelt, auf die wir sehr stolz sein können."

Diesem Fazit schlossen sich auch die 16 Trainer der Landesfeuerwehrschule an. Sie waren vor Ort, um die Übung aus dem Hintergrund heraus zu lenken und am Ende zu bewerten.

22.07.2024