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Zahnärztlicher Dienst

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10.03.2025: Mundgesundheit: Projekt bei Schüler*innen mit Migrationshintergrund

Kreis Segeberg. Kinder von Geflüchteten haben im Vergleich zu einheimischen Kindern ein erhöhtes Kariesrisiko: Das belegen Untersuchungen des Zahnärztlichen Dienstes im Kreis Segeberg. Im Rahmen eines Prophylaxe-Pilotprojekts hatten Kreis-Mitarbeiterinnen knapp 50 Kinder zwischen sechs und zehn Jahren in "Deutsch-als-Zweitsprache-Klassen" (DaZ-Klassen) untersucht und ihnen über mehrere Wochen hinweg Tipps zur richtigen Zahnpflege gegeben. Die Kinder sollten zum einen die richtige Zahnputztechnik erlernen, zum anderen das tägliche Zähneputzen möglichst als Routine etablieren.

"Wir freuen uns, dass die Mädchen und Jungen am Ende von unseren Maßnahmen profitiert haben und weiter profieren werden", sagt Zahnärztin Nastaran Mehdizadeh. Ziel des Projektes sei es, allen Kindern die gleichen Gesundheitschancen zu ermöglichen.

Sie und ihr Team haben im Schuljahr 2022/23 insgesamt 7.601 Grundschüler*innen aus 44 Grundschulen und 3.547 Kitakinder aus 65 Kindertagessstätten untersucht. Bei 1.377 Schüler*innen (18 Prozent) und bei 404 Kitakindern (11,4 Prozent) haben sie Karies gefunden.

In neun Grundschulen wurden DaZ-Klassen, die aus zugewanderten Kindern bestehen, untersucht. Es zeigte sich, dass es bei ihnen im Vergleich relevante Zahngesundheitsprobleme und ein erhöhtes Kariesrisiko gibt. "Bei den von uns untersuchten DaZ-Klassen mit insgesamt fast 300 zugewanderten Kindern war der Anteil mit kariös erkrankten Zähnen im Vergleich zu den Schulkindern in Nicht-DaZ-Klassen mehr als verdoppelt."

Bestätigt werden die Segeberger Ergebnisse von einer Erhebung der Universität Greifswald zur Mundgesundheit von Geflüchteten in Deutschland. Dabei wurde festgestellt, dass Geflüchtetenkinder im Alter von drei Jahren im Durchschnitt fast fünfmal mehr Karies hatten als die Vergleichsgruppe einheimischer Kinder gleichen Alters. Bei Kindern im Alter von sechs bis sieben Jahren war die Karieswahrscheinlichkeit fast dreimal höher.

"Die Ursachen für die schlechtere Mundgesundheit von Migrant*innen in Deutschland sind komplex", sagt Mehdizadeh. Neben allgemeinen Faktoren wie Bildung, Einkommen und Geschlecht nennt sie unter anderem eine geringere Inanspruchnahme zahnärztlicher Untersuchungen, zahnschädlichere Mundhygiene, das Ernährungsverhalten sowie bei Säuglingen eine ungeeignete Verwendung von Saugflaschen.

"Es ist bekannt, dass ohne eine effiziente häusliche Mundhygiene eine wirksame Vorbeugung auf Dauer nicht möglich ist", so Mehdizadeh. Die Aufklärung der Eltern spiele dabei eine grundlegende Rolle. Sie erhielten

daher Flyer über Zahnputzzeit und gesundes Frühstück in Arabisch, Kurdisch, Farsi, Ukrainisch und Türkisch. Die Kinder bekamen Zahnbürsten, fluoridhaltige Zahnpasta, Zahnputzpläne und Zahnputzuhren sowie bebilderte Zahnputzanleitungen für zuhause.

Ausgestattet mit Untersuchungsmaterialien wie Mundspiegel, Plaque-Färbe-Tabletten, Zahnputzmodell und Untersuchungslampe haben die Kreis-Mitarbeiter*innen jedes Kind innerhalb von vier Monaten mehrfach zahnärztlich untersucht und jedes Mal auch das Frühstücksverhalten abgefragt. "Mit den Fragen zum Ernährungsverhalten wollten wir ermitteln, wie häufig zahnschädliche Lebensmittel konsumiert werden. Die Antworten zeigten, dass dies häufig vorkommt." Zudem wurden Plaque-Tests durchgeführt, mit dem die Zahnflächen auf bakterielle Beläge beurteilt werden konnten.

Im Laufe des Projektes verbesserte sich die Mundhygiene der Kinder teils deutlich. "Die anfänglichen Wissensdefizite lassen vermuten, dass die Begleitung des Zähneputzens durch das Elternhaus und auch vorschulische Präventionsprogramme in Kitas, welche ebenfalls ein Zähneputzen unter Anleitung beinhalten sollten, fehlen", sagt die Zahnärztin.

Abgeschlossen wurde das Projekt mit einem kauaktiven Frühstück und einer Urkundenverleihung.

Für einen langfristigen Erfolg muss das Zähneputzen fortlaufend trainiert werden. Deshalb wird das Projekt vom Zahnärztlichen Dienst in den DaZ-Klassen weitergeführt. Es ist ein praktisches Beispiel des Fachdienstes Gesundheit, wie der Kreis Segeberg seine strategische Ausrichtung von Public Health, also Gesundheitssorge und Gesunderhaltung für alle Menschen, mit Leben füllt und die gesundheitlichen Lebensbedingungen verbessert.

27.01.2025: Vorstellung eines Prophylaxeprojektes

Untersuchungen des Zahnärztlichen Dienstes im Kreis Segeberg belegen, dass Kinder in "Deutsch als Zweitsprache-Klassen" (DaZ-Klassen) ein erhöhtes Kariesrisiko aufweisen. Der Beitrag im "Zahnärztlichen Gesundheitsdienst" stellt die Entwicklung eines Prophylaxe-Pilotprojektes für diese größte Risikogruppe innerhalb der teilnehmenden Untersuchungsgruppen vor.

  • Datum: 27.01.2025

    Vorstellung eines Prophylaxeprojektes - Wie kann das Putzverhalten von DaZ-Schüler*innen unter Berücksichtigung soziokultureller Unterschiede verbessert werden?

    © ZAHNÄRZTLICHER GESUNDHEITSDIENST

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Unser Engagement gilt der Förderung der Mundgesundheit von Kindern sowie der Unterstützung von Jugendlichen bei einem zahngesunden Start ins Leben.

Das Team besteht aus zwei Zahnärztinnen und zwei Zahnmedizinischen Fachangestellten. Sie führen die zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern ab zwei Jahren sowie die Gruppenprophylaxe durch.

Des Weiteren beraten wir Eltern und pädagogisches Fachpersonal (beispielsweise Erzieher*innen und Lehrer*innen) zu sämtlichen Fragestellungen bezüglich der Gesunderhaltung des Zahn-, Mund- und Kieferbereichs.

Außerdem zählen die Gesundheitsberichterstattung und zahnärztliche Begutachtung für spezifische Personengruppen zu unseren Aufgaben.

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Video über das Zähneputzen

© Zahnputzrap LAG Berlin / George Paris

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Datum: 05.11.2017

George Paris - Der Zahnputz Song

Werhatschonbockaufdiesenkariesoderbaktus?

George Paris in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft Berlin zur Verhütung von Zahnerkrankungen (Gruppenprophylaxe) e. V. (LAG) Berlin.

© Zahnputzrap LAG Berlin / George Paris



Weitere Informationen

An dieser Stelle haben wir einige informative und hilfreiche Flyer für Sie zusammengetragen. 

Deutsch-als-Zweitsprache-Projekt

Untersuchungen des zahnärztlichen Dienstes im Kreis Segeberg zufolge haben Kinder in DaZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache) ein erhöhtes Kariesrisiko.

Das Ziel dieses Projektes ist, das Kariesrisiko innerhalb dieser Population durch Prophylaxemaßnahmen zu verringern.

  • Datum: 20.09.2024

    DaZ-Projekt

    Wie kann das Zahnputzverhalten von DaZ-Schüler*innen (Kinder mit Migrationshintergrund) unter Berücksichtigung soziokultureller Unterschiede verbessert werden?

Kita mit Biss

Es wurden Handlungsleitlinien von der Brandenburger Gruppenprophylaxe entwickelt, die die Umsetzung von Zahngesundem Frühstück, zuckerfreien Getränken, täglichem Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta und dem Abgewöhnen von Nuckel- und Lutschgewohnheiten vereinfachen.

Ziele dieses Aufklärungs- und Ernährungsprogramms ist, die frühkindliche Karies zu reduzieren und die Mundgesundheit zu fördern.

Außerdem soll die gesundheitliche Chancengleichheit aller Heranwachsenden beim täglichen Zähneputzen zugesichert werden.

Die Alvesloher Kita Tausendfüßler geht mit positivem Beispiel voran und beteiligt sich seit Juli 2024 an dem Projekt "Kita mit Biss".

  • Datum: 20.09.2024

    Kita mit Biss (Flyer)

    © AG Jugendzahnpflege

  • Kita mit Biss: Kita in Alveslohe

  • Datum: 20.09.2024

    Kita mit Biss: Handlungsleitlinien

    © AG Jugendzahnpflege

Kauaktives Frühstück

Ein zuckerfreies und kauaktives Frühstück ist wichtig für die Mundgesundheit und für eine gesunde Ernährung Ihrer Kinder.

Denn: Kinder benötigen lebensnotwendige Nährstoffe und anhaltende Energie.

  • Datum: 20.09.2024

    Zahngesunde Frühstück-Hits für Kids

    © AG Jugendzahnpflege

Schnullerentwöhnung

Je länger der Schnuller genutzt wird, desto wahrscheinlicher entwickeln sich Zahn- und Kieferfehlstellungen.

Durch frühes Abgewöhnen ersparen Sie sich und ihrem Kind langwierige kieferorthopädische Behandlungen und teure Behandlungskosten.

  • Datum: 25.11.2024

    Schnullerentwöhnung

    © AG Jugendzahnpflege

Zähneputzen im Kindergarten

Warum es so wichtig ist und wie man es praktisch umsetzen kann!

  • Datum: 20.09.2024

    Zähneputzen im Kindergarten

    © AG Jugendzahnpflege