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Erinnerungsorte an die Opfer der NS-Zeit im Kreis Segeberg

Die Gedenkorte im Kreis Segeberg bewahren und zeigen Erinnerungen an die Opfer des Nationalsozialismus. Sie finden diese Orte in Bad Bramstedt, Bad Segeberg, Boostedt, Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen/Nützen, Kisdorf, Norderstedt, Rickling, Sülfeld und Wahlstedt.

Ausführliche Informationen über die einzelnen Orte, aktuelle und historische Fotos, eine Darstellung über den Aufstieg der NSDAP im Kreis Segeberg, ein Text über Zwangsarbeit im Kreis und einiges mehr finden sich in dem Buch von Helge Buttkereit "Verdrängen, Vergessen, Erinnern. Ein Wegweiser zu den Erinnerungsorten an die NS-Zeit im Kreis Segeberg" (12 Euro, ISBN 978-3-944570-62-4, Segeberger Edition).

Bad Bramstedt

Gedenktafel und Bildnis Oskar Alexanders Klinik Bad Bramstedt (Oskar-Alexander-Straße 26)

Oskar Alexander war der erste Direktor des Klinikums Bad Bramstedt. Der Kaufmann stammte aus Hamburg und pachtete die Kuranlagen zunächst und baute auch das heute noch als Haus B bestehende Kurhaus. Ihm gelang es, das Klinikum in die schwarzen Zahlen zu führen. Auch wenn er, der im Ersten Weltkrieg als Soldat diente, selbst seine Beziehungen zu seiner jüdischen Herkunft kappte, sahen ihn die Nazis doch als Juden an. Zunächst durfte Alexander weiter in Bad Bramstedt tätig sein, sein Wirkungsfeld wurde aber immer weiter eingeschränkt und am Ende musste er seinen Posten räumen. Er wurde 1941 in der AKN verhaftet und ins KZ Sachsenhausen deportiert, wo er am 25. Januar 1942 starb. Tafel und Bildnis hängen seit vielen Jahren in der Klinik, die Straße ist bereits 1947 nach ihm benannt worden.

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Gedenken auf dem städtischen Friedhof (Glückstädter Straße 20)

Neben einer Vielzahl deutscher und verbündeter Soldaten, die in der Rheuma-Heilstätte starben, als diese im Zweiten Weltkrieg zum Lazarett umfunktioniert worden war, liegen auf dem Ehrenfriedhof Bad Bramstedt auch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter begraben. In zwei Anlagen gibt es für jedes der Opfer einen Stein. Über die Zwangsarbeit in Bad Bramstedt ist bislang nichts publiziert, so dass über das Schicksal der hier Bestatteten vorerst nichts weiter gesagt werden kann.

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Gedenktafel für ermordeten KZ-Häftling (An der B4, südlich des Abzweigs nach Weddelbrook)

Seit 2017 erinnert eine Gedenktafel an den KZ-Häftling Hamid Chamido, über dessen Leben nichts weiter bekannt ist. In den Quellen heißt es, er sei Russe gewesen. Die Umstände seines Todes sind hingegen gut dokumentiert. Sein Mörder sagte nach dem Krieg aus, dass nach der Übernachtung der Gruppe auf dem Todesmarsch in Kaltenkirchen vier Mann fehlten. Einen hätten sie im Stroh versteckt gefunden. "Er wurde auf den Marsch mitgenommen und unterwegs von mir erschossen. Als ich ihn erschoss, machte er keinen Fluchtversuch." Schütte wurde wegen dieses und anderer Verbrechen zum Tode verurteilt und am 29. Januar 1948 hingerichtet.

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Bad Segeberg

Gedenktafel für ehemalige Synagoge (Lübecker Straße 2)

Seit 1747 befand sich in der heutigen Lübecker Straße 2 ein jüdischer Gebetsraum, der 1842 zur Synagoge der jüdischen Gemeinde umgebaut wurde. Das Gebäude wurde 1938 geschändet und in der Folge als Lagerraum missbraucht. Nach dem Krieg erwarb die Stadt Bad Segeberg das Gebäude, musste es aber 1962 wegen Baufälligkeit abreißen lassen. Neben der (mittlerweile schon zweiten) Gedenktafel für die ehemalige Synagoge sind auf dem Gelände auch Gedenktafeln mit den Namen der Segeberger Juden angebracht, die vor den Nazis aus der Stadt fliehen mussten. Für zehn von ihnen sind im Stadtgebiet bislang Stolpersteine gesetzt worden:

Stolperstein für Melanie Anuschat (Lübecker Straße 9)

Die städtische Angestellte wurde von kommissarischen Bürgermeister Eberhard Jeran entlassen und nahm sich am 14.11.1933 das Leben.

Stolperstein für Leopold Bornstein (Lübecker Straße 2)

Leopold Bornstein, der Kantor der jüdischen Gemeinde in Bad Segeberg, starb am 8. November 1942 in Theresienstadt. Aus Bad Segeberg war er 1933 in Richtung Dänemark geflohen.

Stolpersteine für Frieda Epstein und Gertrud Katzenstein (Bismarkallee 5)

Gertrud Katzenstein führte die Kinderheime seit 1933 und verließ Bad Segeberg 1936 mit ihren Mitarbeiterinnen (unter ihnen Frieda Epstein). Katzenstein wurde am 2. September 1942 in Theresienstadt ermordet.

Stolpersteine für Dina, Moritz, Selma und Paula Steinhof (Lübecker Straße 12)

Die Familie von Moritz Steinhof emigrierte nach Ungarn, die Eltern und zwei der fünf Kinder starben im KZ.

Stolperstein für Cäcilie Heilbronn (Hamburger Straße 9)

Cäcilie (Cilly) Heilbronn verließ Bad Segeberg 1935, wurde am 6. Juli 1942 aus Hamburg deportiert und starb wenig später in Theresienstadt.

Stolperstein für Friederike Levy (Hamburger Straße 13-17)

Friederike Levy war bis zum Tod ihres „arischen“ Mannes durch die Ehe geschützt, danach wurde sie diskriminiert und verfolgt. Sie erhängte sich auf dem Dachboden

Grabsteine von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen (3. städtischer Friedhof, Kastanienweg)

 Auf dem dritten städtischen Friedhof liegen an zwei Orten Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter (auf dem Grabstein: Fremdarbeiter). Die Steine enthalten damit nicht alle Namen der Opfer, über die ansonsten kaum etwas bekannt ist.

Boostedt

Gedenksteine für Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene (Friedhof, Bei der Kirche/Dannbarg)

Auf dem Boostedter Friedhof liegen relativ viele Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter begraben. Das liegt zum einen an den militärischen Anlagen auf Gemeindegebiet, für die diese arbeiten mussten. Zum anderen wurden Tote aus Neumünster in Boostedt begraben, weil die Stadt nach Angaben des Bürgermeisters Probleme hatte, alle Toten zu bestatten. Eine Anlage mit mehreren Gräbern und Gedenksteinen liegt am Rand des Friedhofs, ein weiterer Stein steht am Friedhofseingang.

Henstedt-Ulzburg

Beckersberggelände (gegenüber Zum Park 13)

Bis heute wird am Volkstrauertag auf dem Beckersberggelände der Toten der Weltkriege gedacht. Seit 2000 steht hier ein Stein in Gedenken an die Opfer von Gewalt und Willkür. Zuvor aber auch danach gab es immer wieder Kritik am Ort des Gedenkens, ist das Beckersberggelände doch in den 1930er Jahren im Geist des Nationalsozialismus errichtet worden. Besonderen Anstoß erregte der "Blutstein", auf dem geschrieben stand: "Es gilt das Blut als heilige Saat, aus Gräbern wächst die Kraft zur Tat". Dieser Stein wurde zum Beispiel im Jahr 2007 heimlich von Aktivisten "umgestaltet", so dass zu lesen stand: "Das Bedeutsamste und Kostbarste aus deutscher Geschichte ist und bleibt der antifaschistische Widerstand." Im darauffolgenden Jahr beschloss die Kommunalpolitik, den Stein vom Gelände zu entfernen. Da er zu schwer für einen Abtransport war, wurde er auf dem Gelände des Bürgerparks belassen, die Schrift wurde unlesbar gemacht.

Kisdorf

Gedenktafel für ermordeten KZ-Häftling (Höhe Kisdorffeld 9)

Der erste bekannte Tote des Todesmarsches von Hamburg-Fuhlsbüttel nach Kiel ist in Kisdorf-Feld erschossen worden. Laut der vorliegenden Quellen wurde "bei dem Gehöft des Otto Braasch" ein Gefangener – der Österreicher Josef Tichy – erschossen. Der Alvesloher Historiker Gerhard Hoch konnte ermitteln, dass die Leiche laut Augenzeugenberichten von Ulzburger Nazis vergraben wurde. "Die Sache kam schon im Juli ans Licht. Der stellvertretende Gemeindevorsteher von Kisdorf musste die Leiche ausgraben", schreibt Hoch. Tichy fand auf dem Friedhof Kaltenkirchen seine letzte Ruhestätte, sein Grab liegt in der heutigen Gedenkstätte auf dem Friedhof, die Gedenktafel in Kisdorffeld ist geplant (Stand Ende 2017).

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Kaltenkirchen/Nützen

Friedhof (Eingang Heidland)

Auf dem Friedhof in Kaltenkirchen gibt es eine Reihe von Gräbern, in denen Opfer der Nationalsozialisten begraben liegen. Einige Häftlinge des KZ Kaltenkirchen wurden hier ebenso bestattet wie drei Tote des Todesmarsches von Hamburg-Fuhlsbüttel nach Kiel, ermordete Zwangsarbeiter und sowjetische Kriegsgefangene. Die meisten Gräber befinden sich in der Gedenkstätte unweit des Eingangs Heidland, die Anfang der 1990er Jahre umgestaltet wurde. Die Gräber von sowjetischen Kriegsgefangenen, für die 2017 ein Holzkreuz aufgestellt wurde, liegen auf der anderen Seite des Friedhofs. Alle Orte sind auf der Übersichtskarte des Friedhofs gut zu finden.

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Gräberstätte für Kriegsgefangene und KZ-Opfer Moorkaten (Barmstedter Straße im Wald)

Die Gräberstätte befindet sich mitten im Wald im Kaltenkirchener Ortsteil Moorkaten an der Straße zur B4 (in Richtung Elmshorn). Zur Gedenkstätte führt ein Waldweg, der gut ausgeschildert ist. In der Gräberstätte sind zum einen russische Kriegsgefangene aus dem "Erweiterten Krankenrevier" Heidkaten begraben, das ab 1941 zur Unterbringung von kranken Kriegsgefangenen diente, die in Schleswig-Holstein Zwangsarbeit leisteten. Zum anderen wurden hier die meisten der Toten aus dem KZ Kaltenkirchen bestattet, von denen einige nach dem Krieg exhumiert und in die Heimat umgebettet werden konnten. Denn der Leiter des Bestattungskommandos, ein französischer KZ-Häftling, hatte dafür gesorgt, dass er sie nach der Exhumierung wiedererkennen konnte. Die Gedenkstätte wurde 1978 umgestaltet und seitdem mehrfach geschändet.

Gedenktafel für ermordete KZ-Häftlinge (Schützenstraße 1)

Am Neubau der Kaltenkirchener Bank in der Schützenstraße ist eine Gedenktafel für zwei erschossene KZ-Häftlinge geplant (Stand Ende 2017). Die Häftlinge mussten mit etwa 800 anderen Mitte April 1945 von Hamburg-Fuhlsbüttel nach Kiel marschieren. Die Nacht hatten sie in der Schützenstraße in der Scheune des Bauern Bernhard Möller und in der Durchfahrt sowie dem Stall des damaligen Gasthofs Hüttmann verbracht. "Am nächsten Morgen konnten zwei der Häftlinge nicht mehr aufstehen", berichtet Kurt Ewald, der ebenfalls zu den Häftlingen gehörte. Ein Wachmann blieb zurück und hat sie offenkundig erschossen. Später wurde er von den Briten angeklagt und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Die beiden Toten waren Josef Beck aus der Nähe von Frankfurt und Hugo Kockendörfer aus Rostock, sie sind auf dem Friedhof Kaltenkirchen bestattet worden.

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KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch (Alt Springhirsch an der B4)

Das KZ Außenkommando Kaltenkirchen entstand 1944 zur Ausbesserung des Flugplatzes im Wald bei Kaltenkirchen und existierte bis zum Frühjahr 1945. Viele Häftlinge kamen aufgrund der schlechten Versorgung, der harten Arbeit und der unzureichenden Kleidung um und wurden in Moorkaten bestattet. Seit Ende der 1990er Jahre wird auf dem Gelände des ehemaligen KZ eine Gedenkstätte betrieben, die stetig erweitert wird.

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Gedenktafel Ernst Szymanowski-Biberstein, Michaeliskirche (Kirchensteig 1)

Die Gedenktafel wurde 2015 angebracht und sie erinnert ohne Namensnennung an den Pastor Ernst Szymanowski-Biberstein, der in Kaltenkirchen bis 1933 amtierte. Später war er kurzzeitig auch Propst in Bad Segeberg, ging ins Reichskirchenamt und war im Zweiten Weltkrieg als Leiter einer Einsatzgruppe für den Tod von mindestens 2000 Juden in der Ukraine verantwortlich. Er wurde zum Tode verurteilt, begnadigt und 1958 nach Fürsprache der schleswig-holsteinischen Landeskirche entlassen.

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Norderstedt

Gedenkstätte und Stolperstelle KZ Wittmoor Norderstedt

Das KZ Wittmoor (Gedenkstätte im Fuchsmoorweg, Stolperstelle in der Segeberger Chaussee 308) gehört zu den sogenannten frühen Konzentrationslager (KZ), in denen die Nationalsozialisten kurz nach ihrer Machtübernahme politische Gegner inhaftierten. Das KZ Wittmoor im heutigen Norderstedter Stadtteil Glashütte nahm Häftlinge aus Hamburg auf. Es war eines der ersten KZ und bestand von April 1933 bis Oktober 1933. Maximal 140 Häftlinge wurden hier zur Kultivierung des Moores und zur Torfgewinnung eingesetzt. Die Gedenkstätte im Fuchsmoorweg existiert seit Ende der 1980er Jahre und wurde mehrfach geschändet. Die Gedenkstele unweit des ehemaligen KZ wurde 2008 errichtet.

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Stolperstelle Brüderhof

Auf dem Brüderhof bereiteten sich ab 1934 junge Juden auf die Auswanderung nach Palästina vor. Die zionistische Jugendorganisation Hechaluz, hebräisch für "Der Pionier", unterhielt die landwirtschaftliche Ausbildungsstätte. Der Brüderhof selbst gehörte wie heute noch zum Rauhen Haus und war an einen Landwirt verpachtet. Einigen der jungen Juden gelang die Auswanderung. Andere flohen, als die Nazis die Verfolgung der Juden intensivierten, in Richtung Skandinavien. Andere wiederum wurden deportiert und in Konzentrationslagern ermordet.

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Stolperstelle Alfred Stern (Rosenstieg/Ecke Nelkenstieg)

Alfred Stern war jüdischer Abstammung und Krankenpfleger im Krankenhaus Ochsenzoll. Sein Haus, vor dem heute die Stolperstele steht, musste er schon bald nach dem Kauf im Jahr 1935 wieder abgeben. Stern wurde im November 1938 ins KZ Sachsenhausen deportiert und nach Rücksprache mit seinem Arzt wieder freigelassen. Im Februar 1945 kam er ins KZ Theresienstadt, wo er im Mai von der Roten Armee befreit wurde.

Stolperstelle Familie Strauss (Langer Kamp 161)

Der Buchbindemeister Emanuel Strauss war Veteran des Ersten Weltkriegs und lebte in dem Haus im Langen Kamp mit seiner Familie ab den 1930er Jahren. Strauss kam 1938 ins KZ Sachsenhausen und musste später Zwangsarbeit im Hamburger Hafen leisten. Im Februar 1945 wurde er ins KZ Theresienstadt deportiert, nach dem Krieg gelang es ihm nicht, wieder Fuß zu fassen. Er emigrierte 1949 in die USA wo er schon 1950 starb.

Stolperstein Karl Offen (Apmannsweg 23)

Der Tischler Karl Offen war Sozialdemokrat und engagierte sich auch noch in der Zeit des Nationalsozialismus im Untergrund für die SPD. Er überwarf sich 1941 auch aus politischen Gründen mit seinem Chef, einem NSDAP-Mitglied. Offen wurde angezeigt, verhaftet und verhört. Als er von der Gestapo noch einmal kurz nach Hause gebracht wurde, damit er sich umziehen konnte, nutzte er an diesem 4. Dezember 1941 die Gelegenheit, sich selbst mit seiner Pistole zu erschießen.

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Rickling

Gedenkstätte KZ Kuhlen (Kuhlener Gutsstraße 12)

Das Konzentrationslager Kuhlen wurde am 18. Juli 1933 auf dem Gelände der Inneren Mission in Kuhlen eingerichtet und existierte bis zum 27. Oktober 1933. Die meisten der insgesamt 189 Inhaftierten waren Kommunisten und Sozialdemokraten, die für den Landesverein arbeiten mussten. Das Lager war dem Landrat in Bad Segeberg unterstellt, die Verwaltung übernahm der Landesverein. Bekanntester Häftling war der KPD-Politiker Reinhard Jürgensen. Das ehemalige Mitglied des Reichstags wurde im Dezember 1933 im KZ Fuhlsbüttel ermordet.

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Ehrengrab auf dem Friedhof (An der Kirche)

Im Ehrengrab auf dem Friedhof hinter der Kirche sind einige Zwangsarbeiter beigesetzt, die in den verschiedenen Krankenhäusern der Gemeinde gestorben sind. Die meisten von ihnen waren psychisch krank. Sie stammten zumeist aus Osteuropa, weiteres ist nicht bekannt.

Gedenktafel für Euthanasie-Opfer (Ricklinger Kirche, An der Kirche)

Die Gedenktafel in der Ricklinger Kirche nennt die Namen der Frauen, die 1941 von Rickling nach Pfafferode in Thüringen gebracht worden sind, da der Lindenhof als Ausweichkrankenhaus für Hamburg eingerichtet wurde. Die psychisch kranken Frauen wurden nach ihrer Verlegung kaum noch versorgt. Viele von ihnen verhungerten, andere wurde in Pfafferode aktiv umgebracht. Neben der Tafel mit den Namen der Getöteten hängt eine weitere mit einer Erläuterung unter der ein Gedenkbuch liegt, das alle Namen auflistet.

Sülfeld

Gräber von Zwangsarbeiter*innen (Friedhof, Neuer Weg 12)

Auf dem Sülfelder Friedhof liegen einige Kinder und Säuglinge von Zwangsarbeiterinnen begraben. Während ähnliche Gräber auf anderen Friedhöfen des Kreises aufgelöst worden sind, erinnern diese Gräber quasi stellvertretend an das Leid der Mütter und Kinder. Diese kamen insbesondere aufgrund der schlechten Ernährungssituation um. Über die Schicksale der Kinder, die in Sülfeld begraben liegen, ist nichts Genaueres bekannt. Das gleiche gilt für die sonstigen toten Zwangsarbeiter, die auf dem Friedhof bestattet wurden.

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Wahlstedt

Wasserwerksbunker (Waldstraße 101b)

Informationszentrum im Wasserwerksbunker (Waldstraße 101b), Geschichtspfad zum Marineartilleriearsenal.

Im Marineartilleriearsenal Fahrenkrug im heutigen Wahlstedt musste eine Vielzahl an Zwangsarbeitern arbeiten. Einige von ihnen starben, die genauen Umstände sind noch unerforscht. Es gibt allerdings Berichte darüber, dass noch nach der Befreiung im Mai 1945 sowjetische Kriegsgefangene von deutschen SS-Angehörigen umgebracht worden sind. Im Wasserwerksbunker gibt es eine kleine Gedenkecke für die Zwangsarbeiter.

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